Die Ökosystemleistung Habitatbereitstellung betrachtet die funktionelle und strukturelle Qualität flussauentypischer Habitate, Lebensgemeinschaften und Arten, die als Grundlage vielfältiger menschlicher Nutzungen dienen. Die Lebensräume mit ihrer naturraumtypischen Vielfalt der Tier- und Pflanzengemeinschaften der Natur- und Kulturlandschaft sind Ausdruck der charakteristischen Standortverhältnissen von Flussauenlandschaften.

Die in ihrer räumlich-zeitlichen Wirkung eng verzahnten Standortfaktoren von Fluss-Auen-Systemen (Hydrologie in Verbindung mit Klima, Geomorphologie und Böden) sind für die Bereitstellung von Habitaten und deren Potenzial als Grundvoraussetzungen der Biodiversität von Flüssen und Auen verantwortlich. Mit diversen Rechtsnormen schützt der Mensch diese Naturgüter und bringt dadurch Wertschätzung und Nutzungsinteresse der Gesellschaft zum Ausdruck.

Foto: B.Stammel

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Eine gezielte Analyse und Bewertung der auentypischen Arten- und Lebensraumvielfalt ist eine notwendige Voraussetzung, um die Habitatbereitstellung mit anderen Ökosystemfunktionen und -leistungen vergleichen zu können. Hierfür sind aussagekräftige Indikatoren zu identifizieren. Sie sind so auszuwählen, dass sie sensitiv gegenüber den Wirkungen zu betrachtenden Maßnahmen in den Modellgebieten sind, aber auch „Tradeoffs“, d.h. negative Wechselwirkungen, mit anderen Ökosystemleistungen aufzeigen. Je nach Modellgebiet und Skalenebene werden daher verschiedene Indikatoren in Betracht gezogen: Insbesondere für größere Flussabschnitte bzw. Einzugsgebiete kommen integrierende Indikatoren für eine Bewertung in Frage, wie z.B. der Anteil an Schutzgebieten, die Landnutzungsintensität, Strukturgütedaten oder der Anteil an auentypischen Lebensräumen. Hierzu werden aquatische, semi-aquatischen und terrestrischen Flussauenkomponenten zusammengeführt und für den Status Quo als auch Handlungsoptionen bewertet, um einen „Habitat-Teilindex“ im RESI abzuleiten.